– ein bilinguales Projekt
English Native Teacher Kristie widmete sich mit ihrer bilingualen Gruppe im Kindergarten Parkstadt Schwabing der Raupe Nimmersatt. In diesem Fall kannten die Kinder die Geschichte, hatten sie aber zuvor nie in englischer Sprache gehört. Die Kids verbrachten mehrere Tage damit, die Geschichte mit ihrem English Native Teacher auf Englisch zu hören, bis sie die Wörter verstanden und anwenden konnten – was selbst für die langjährige Erzieherin Kristie überraschend schnell passierte: „Auf einmal sagten die Kinder Wörter wie ‚butterfly‘, ‚caterpillar‘, ‚apple‘ und ‚orange‘.“
Die English Native Teacher bleiben bei der Wichtel Akademie stets in ihrer Sprache. Das bedeutet, dass sie Begriffe auf Englisch erklären und zeigen, aber nicht ins Deutsche übersetzen. Um die Kinder weiter mit diesen Vokabeln zu beschäftigen, nahm Kristie weitere Elemente hinzu: Gemeinsam erstellten die Kita-Kinder eine Riesenraupe aus Papier, die sie anschließend in ihrem Gruppenraum aufhängten.

Hier ging es nicht nur darum, dass die Kinder sich die neuen englischen Vokabeln einprägen – Kristie motivierte sie zu selbstständigen Entscheidungen: Sie wählten gemeinsam ein rundes Gefäß aus, das als Grundlage für den Raupenkörper dienen sollte, und sahen immer wieder auf dem Buch nach, was noch gebraucht würde. Immer ein anderes Kind rief: „Wir brauchen noch Fühler, Augen, Beine.“ Und Kristie bestätigte: „Yes, you need an antenna, eyes and legs.“
Als nächstes brachte Kristie ihre „Puppe“ und verschiedene Früchte mit in den Morgenkreis der bilingualen Gruppe.




Ein Gummihandschuh (Puppe) fraß sich als Raupe Nimmersatt durch Obst und Gemüse. Kristie erzählt: „Am meisten Spaß machte es den Kindern, mir dabei zu helfen, die Raupe zu füttern.“ Schon am nächsten Tag wechselten sich die Kinder dabei ab, die Puppe zu füttern, die Raupe zu sein und im Buch nachzusehen, welches Obst oder Gemüse als nächstes dran ist. „Die Kinder hatten so einen Spaß dabei, dass sie als Raupe bald Schmatz- und Schluckgeräusche machten und sich mit ‚Thank you‘ bei dem Kind bedankten, das sie fütterte.“ Dabei ahmten sie in unterschiedlichster Form nach, was Kristie ihnen einmal mit dem Handschuh vorgespielt hatte.
Der letzte Projekttag fügte dann alles zusammen: Die Gruppe las das englische Buch ein letztes Mal gemeinsam durch und sie fertigten eine Liste aller Früchte an: Welche Früchte isst die Raupe und wie viele? So wiederholten sie auch die Wörter für englische Zahlen. Anschließend marschierten die Kindergartenkinder gemeinsam in den Supermarkt.


Im Supermarkt überprüften die Kinder dann mit der Erzieherin ihre Liste und füllten wahlweise Obst oder Gemüse in Tüten und schließlich in den Einkaufskorb, während sie sagten: „I put it in the bag“, oder „I put it in the basket.“ In der Tätigkeit und in der Bewegung prägten sie sich die Wörter am besten ein.
Zusätzlich entschieden die Kinder welches Teil sie von der gemischten Seite auswählen wollten. Kristie erklärt lachend: „Schließlich konnte ich ihnen nicht erlauben später Schokoladenkuchen und Lutscher und Salami zu essen. Ich war erleichtert, als sich alle gemeinsam für die Wassermelone entschieden.“
Als sie fast fertig waren und die Liste ein letztes Mal überprüften, bemerkte ein Kind: „We still need leaves.“ Und tatsächlich, fast hätte die bilinguale Gruppe das Wichtigste vergessen, schließlich ist es das Salatblatt, das der Raupe Nimmersatt hilft, als sie einen vollem verdorbenen Magen hat. Also kauften sie Salat.


Zurück im Kindergarten schnitten sie das Obst auf und aßen es in derselben Reihenfolge wie die Raupe Nimmersatt. Vor jeder neuen Frucht wiederholten sie gemeinsam den englischen Begriff.



Zum Schluss nahmen die Kids sogar jeweils ein Salatblatt in die Hand. „Aber“, so Kristie, „nicht ein einziges Kind hat das Salatblatt gegessen!“