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Pflege und Hygiene in der Kinderkrippe

Pflege und Hygiene in der Kinderkrippe: Bedeutung, Bindung und Entwicklung

Die sorgsame Pflege und Hygiene in der Kinderkrippe geht über das rein Notwendige hinaus. Neben der körperlichen Fürsorge sind die Grundsätze für den einfühlsamen Umgang mit den Kindern während der Pflegezeit von zentraler Bedeutung. Diese Phase bietet nicht nur die Möglichkeit zur hygienischen Versorgung, sondern schafft auch eine einzigartige Chance für Bindungsaufbau und Entwicklung.

Die Rolle der Pflegezeit in der Kinderkrippe

Neben Bildungsaktivitäten sollten in der Kinderkrippe auch die Grundbedürfnisse der Kinder nach Geborgenheit, Sicherheit, Beteiligung und Respekt beachtet werden. Die Pflegezeit ermöglicht es, diesen Bedürfnissen in besonderem Maße nachzukommen. Während dieser Zeit steht die volle Aufmerksamkeit der Bezugsperson den Kindern zur Verfügung, und sie können ihre Bedürfnisse ohne Ablenkung ausdrücken. Diese liebevolle Zuwendung stärkt die Bindung zwischen Betreuern und Kindern, sei es zwischen Eltern und Kindern oder pädagogischen Fachkräften in der Kinderkrippe. Diese Bindung bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Bildungserlebnis, da nur Kinder, die sich geborgen fühlen, optimal lernen können.

Förderung von Selbstständigkeit und sozialen Kompetenzen

Die Pflegezeit bietet nicht nur Gelegenheit zur körperlichen Pflege, sondern auch zur Entwicklung von Selbstbewusstsein und sozialen Kompetenzen. Kinder lernen, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken. Sie begreifen, dass ihre Äußerungen Einfluss auf ihr Umfeld haben können. Indem Betreuer die Kinder in den Pflegeprozess einbeziehen und sie dabei unterstützen, aktiv teilzunehmen und ihre Bedürfnisse mitzuteilen, entwickeln die Kinder ein Gefühl der Eigenständigkeit.

Respektvolle Pflege als Grundpfeiler für Bindung und Entwicklung

Eine respektvolle Behandlung ist von zentraler Bedeutung, um eine erfolgreiche Pflegezeit in der Kinderkrippe zu gestalten. Die Betreuer sollten die Kinder aktiv in den Pflegeprozess einbeziehen und dabei erklärend kommunizieren. Hierbei werden die einzelnen Schritte der Pflege beschrieben und dem Kind mitgeteilt, was als Nächstes geschieht. Gleichzeitig ist es wichtig, auf die Aktivitäten und Reaktionen des Kindes einzugehen. Durch diese achtsame Interaktion während der Pflege- und Hygienezeit wird verdeutlicht, dass die Betreuer zuhören, die Gefühle der Kinder wahrnehmen und respektieren.

Praktische Ansätze für die Pflege in der Kinderkrippe

Bei der Pflege in der Kinderkrippe sollten die Prinzipien der Kinderanatomie und -bedürfnisse berücksichtigt werden. In der Wichtel Akademie werden die Grundsätze von Kinaesthetics Infant Handling angewandt. Die Bewegungen erfolgen in Abstimmung mit dem Kind, wobei seine Fähigkeiten und Möglichkeiten geachtet werden. Beim Wickeln beispielsweise werden die Kinder (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) aktiv einbezogen, sei es beim Windelwechseln oder auch bei den größeren Kindern, beim Stehen auf der Wickelkommode. Wir nehmen die Kinder nicht im Schraubstockgriff hoch, sondern durch eine Drehung von der Rückenlage auf die Seite. Anschließend unterstützen wir die Schulter bei der begleitenden Bewegung. Neue Bezugspersonen fragen die Kinder, ob sie sie wickeln dürfen. Wir sprechen die Kinder mit Namen an und erklären und kündigen an, was wir tun. Wir suchen immer wieder den Blick des Kindes.

Achtsame Pflege und Hygiene als gelebter Leitgedanke in der Wichtel Akademie

Die Pflegezeit in der Kinderkrippe ist mehr als eine bloße Notwendigkeit. Sie stellt eine wertvolle Zeit dar, die die Bindung zwischen Betreuern und Kindern stärkt und gleichzeitig die persönliche Entwicklung der Kinder fördert. In der Wichtel Akademie wird großer Wert darauf gelegt, die Kinder respektvoll zu behandeln. Dies zeigt sich in der Ansprache mit den Namen der Kinder, der Erklärung der Pflegeschritte sowie dem Blickkontakt, der gesucht wird. Neue Bezugspersonen erhalten die Zustimmung der Kinder, bevor sie mit der Pflege beginnen.

Insgesamt ist die Pflegezeit in der Kinderkrippe eine bedeutsame Phase, die die Bindung zwischen Betreuern und Kindern stärkt und zugleich einen positiven Einfluss auf die individuelle Entwicklung der Kinder hat. Die achtsame und fürsorgliche Pflege legt den Grundstein für eine harmonische Beziehung und einen respektvollen Umgang, der über die Pflegezeit hinausgeht.