
Warum der Tag der offenen Tür für Eltern wichtig ist

Vorteile eines Tags der offenen Tür
Ein Tag der offenen Tür ist weit mehr als ein netter Kennenlern-Termin – er ist eine Gelegenheit, die richtigen Weichen für die Zukunft Ihres Kindes zu stellen. Hier einige der wichtigsten Vorteile im Überblick:
Aspekt | Vorteil für Eltern |
Einblick in die Einrichtung | Eltern und Kinder erhalten einen Überblick über Räumlichkeiten, Ausstattung und Atmosphäre. Ein persönlicher Eindruck sagt oft mehr als Bilder auf der Website. |
Kennenlernen des Teams | Erzieher:innen und die Kitaleitung stellen sich vor. Im direkten Gespräch können Eltern das Team und dessen pädagogische Arbeitsweise erleben. |
Fragen & Antworten vor Ort | Im Austausch mit Fachkräften bekommen Eltern Antworten auf wichtige Fragen – von Konzept und Tagesablauf bis zur Eingewöhnung und Betreuung. |
Aufbau von Vertrauen | Früher persönlicher Kontakt fördert eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Familie und Kita. Eltern spüren die Haltung des Trägers und des Teams gegenüber Familien. |
Austausch mit anderen Eltern | Oft sind auch andere interessierte oder bereits angemeldete Eltern da. Beim ungezwungenen Austausch können Erfahrungen geteilt und Ideen diskutiert werden. |
Vorbereitung auf den Besuch
Eine gründliche Vorbereitung stellt sicher, dass Sie den Tag der offenen Tür optimal nutzen. Beachten Sie folgende Punkte, bevor Sie die Kita besuchen:

- Termine frühzeitig planen: Informieren Sie sich rechtzeitig über Datum und Uhrzeit des Tags der offenen Tür. Manche Kitas veröffentlichen Termine auf ihrer Website oder per Aushang. Häufig finden solche Besichtigungen im Frühjahr oder Herbst statt, teils an Samstagen oder abends unter der Woche. Planen Sie genug Zeit ein und stellen Sie sicher, dass alle Erziehungsberechtigten teilnehmen können, damit jeder seine Eindrücke sammeln kann.
- Perspektive des Kindes einnehmen: Überlegen Sie, was Ihrem Kind wichtig sein könnte. Hat es z. B. viel Bewegungsdrang – dann achten Sie auf die Ausstattung des Außengeländes oder Bewegungsräume. Ist Sprache ein Thema (z. B. zweisprachige Erziehung auf Deutsch und Englisch), so fragen Sie, wie Sprachen im Alltag integriert werden. Wenn möglich, bereiten Sie auch Ihr Kind auf den Besuch vor: Erklären Sie in einfacher Sprache, wohin es geht, und dass es dort andere Kinder und vielleicht Spielmöglichkeiten treffen wird.

- Vorab informieren: Schauen Sie sich vor dem Besuch die Website der Kita genau an. Dort finden Sie oft schon eine Übersicht über Betreuungsangebote, pädagogisches Konzept, besondere Schwerpunkte oder Leitbilder. Machen Sie sich mit dem Profil der Einrichtung vertraut – so können Sie gezielter nachhaken. Falls die Kita zu einem größeren Träger gehört, lesen Sie auch dessen Leitlinien. Je mehr Sie im Vorfeld wissen, desto spezifischere Fragen können Sie stellen.
- Anmeldung und Unterlagen: Prüfen Sie, ob eine Anmeldung zum Tag der offenen Tür erforderlich ist. Einige Einrichtungen begrenzen aus organisatorischen Gründen die Teilnehmerzahl – etwa zur Gewährleistung eines reibungslosen Kita-Alltags. Melden Sie sich daher gegebenenfalls vorher an. Notieren Sie sich auch wichtige Unterlagen, die Sie mitbringen möchten (z. B. Impfpass oder Anmeldeformular), falls bereits angeboten.
Was Eltern vor Ort beachten sollten
Der große Tag ist da – nun geht es darum, möglichst viele Eindrücke zu sammeln. Vor Ort sollten Eltern auf Folgendes achten:
- Atmosphäre und erster Eindruck: Wie ist das Klima, sobald Sie die Kita betreten? Werden Sie willkommen geheißen? Ein freundlicher Empfang zeigt, dass Familien willkommen sind und signalisiert Wertschätzung. Schauen Sie, ob ein*e Mitarbeiter:in Sie begrüßt und vielleicht kurz den Ablauf erklärt. Bereits dieser Moment kann Ihnen ein Gefühl dafür geben, welche Rolle die Eltern in der Einrichtung spielen. Eine offene, herzliche Atmosphäre legt den Grundstein für eine gute Zusammenarbeit.








- Räumlichkeiten und Ausstattung: Nehmen Sie die Räumlichkeiten genau unter die Lupe. Sind die Gruppenräume hell, sauber und kindgerecht eingerichtet? Gibt es verschiedene Bereiche: z. B. zum Basteln, Bauen, Lesen, Toben und Zurückziehen? Achten Sie darauf, ob genügend Material und Spielzeug vorhanden ist – und ob es funktional und sicher erscheint. Kinder mögen gemütliche Ecken; sind solche Kuschel- oder Leseecken vorhanden? Bilder und Bastelarbeiten an den Wänden zeigen davon, dass Werke der Kinder wertgeschätzt werden. Werfen Sie auch einen Blick auf die sanitären Anlagen: Sind Toiletten und Waschbecken kindgerecht und sauber? Wenn möglich, lassen Sie sich den Außenbereich zeigen – Garten, Hof oder Spielplatz. Hier stellt sich die Frage: Können die Kinder draußen genügend spielen und rennen (Stichwort Bewegungsdrang)? Ein gut ausgestatteter Spielhof oder nahegelegener Park ist ein Plus.

- Interaktion zwischen Fachkräften und Kindern: Beobachten Sie, wie das Team mit den anwesenden Kindern umgeht. Auch wenn während einer offiziellen Führung vielleicht nicht der volle Kita-Betrieb herrscht, sind womöglich einige Kinder (z.B. von bereits angemeldeten Familien oder Schüler der Vorschulgruppe) anwesend. Achten Sie darauf: Gehen die Erzieher:innen auf Augenhöhe mit den Kleinen, sprechen sie warmherzig und respektvoll?
- Selbst Kleinigkeiten – ein tröstendes Wort, gemeinsames Lachen, geduldiges Zuhören – verraten viel über die Qualität der Betreuung. Gute Fachkräfte zeigen echtes Interesse, stellen Fragen zum Kind und beantworten geduldig die Fragen der Eltern. Ein engagiertes, motiviertes Team, das mit Freude von seiner Arbeit erzählt, überträgt diese Motivation auch auf Eltern und Kinder.
- Pädagogisches Konzept in Aktion: Versuchen Sie, Elemente des Konzepts im Alltag zu erkennen. Fragen Sie bei der Kitaleitung oder den Erzieher:innen nach, wie sie zentrale Themen und Werte umsetzen. Lassen Sie sich vielleicht ein aktuelles Projekt zeigen oder den Tagesplan erklären. So bekommen Sie einen lebendigen Einblick in die Bildungsarbeit der Kita.

- Informationsmaterial und Eindrücke festhalten: Nehmen Sie Prospekte, Informationsblätter oder Angebote-Übersichten mit, die ausliegen. Manche Kitas geben am Tag der offenen Tür Infobroschüren mit oder präsentieren Fotoalben vom Kita-Alltag. Das hilft, zu Hause in Ruhe noch einmal alles Revue passieren zu lassen. Scheuen Sie sich nicht, sich Notizen zu machen – gleich nach der Rundgang-Führung ein paar Stichpunkte zu besonderen Eindrücken oder offenen Fragen aufzuschreiben. Das Gedächtnis trügt einen sonst leicht nach dem Besuch mehrerer Einrichtungen.
- Gespräche und Austausch: Nutzen Sie den direkten Kontakt, um Ihre vorbereiteten Fragen zu stellen. Sprechen Sie sowohl mit der Kita-Leitung als auch mit Erzieher:innen der Gruppe, die für das Alter Ihres Kindes zuständig wäre. Fragen Sie ruhig nach Beispielen aus dem Alltag: „Wie gehen Sie vor, wenn zwei Kinder Streit haben?“ (Thema Streitigkeiten), „Können die Kinder auch mal alleine zur Toilette, wie wird das gehandhabt?“ oder „Wie viel Zeit verbringen die Kinder draußen am Tag?“. Die Antworten geben Ihnen ein Gefühl, ob die pädagogischen Ansätze mit Ihren Vorstellungen übereinstimmen. Bleiben Sie im Gespräch immer höflich und interessiert – der Tag der offenen Tür ist keine Prüfung, sondern ein Kennenlernen für beide Seiten. Wenn Sie Ihr Kind dabeihaben, beobachten Sie auch, wie es reagiert: Sucht es neugierig die Spielsachen? Wie gehen die Erzieher:innen auf Ihr Kind zu? Ihr Kind muss nicht sofort begeistert sein – die neue Umgebung kann auch überwältigend wirken. Wichtig ist aber, dass Sie als Eltern ein gutes Gefühl entwickeln.
Nachbereitung und Entscheidungsfindung

Nach dem Besuch des Tags der offenen Tür stehen Sie als Eltern vor der Aufgabe, Ihre Eindrücke auszuwerten und eine Entscheidung zu treffen. Dabei helfen folgende Schritte:
- Eindrücke reflektieren: Nehmen Sie sich kurz nach dem Besuch Zeit, um Ihre frischen Eindrücke festzuhalten. Tauschen Sie sich mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin oder einer vertrauten Person aus: Was war Ihr Blick auf die Einrichtung? Wo haben Sie ein besonders gutes Gefühl gehabt, wo vielleicht Zweifel? Gehen Sie Ihre Notizen und das eingesammelte Material gemeinsam durch. Oft zeigen sich im Gespräch die Stärken und eventuellen Schwachpunkte der Kita noch klarer. Fragen Sie sich: „Passt diese Einrichtung zu unserem Kind und unserer Familie?“ und „Können wir uns vorstellen, unser Kind hier täglich gut aufgehoben zu wissen?“

- Vergleich mehrerer Einrichtungen: Falls Sie mehrere Kitas besichtigt haben, stellen Sie gegenüber, was Ihnen jeweils aufgefallen ist. Vielleicht hat Kita A wunderschöne Räumlichkeiten, aber bei Kita B war das Team herzlicher. Oder eine Einrichtung bietet besonders lange Öffnungszeiten und Ganztags-Betreuung, die besser zu Ihrer Arbeitszeit passt. Machen Sie sich eine kleine Übersicht oder Tabelle der für Sie wichtigen Kriterien (z.B. Nähe zum Wohnort, Öffnungszeiten, Konzept, Außenspielbereich, Kosten, Betreuungsangebote wie Hort oder bilinguale Gruppen etc.) und geben Sie Plus- und Minuspunkte. Dabei sollten Sie die Prioritäten Ihrer Familie berücksichtigen – jede hat andere Bedürfnisse.
- Einbeziehung des Kindes: Je nach Alter sollten Sie auch Ihr Kind in die Entscheidungsfindung einbeziehen. Bei einem älteren Kindergartenkind können Sie nachfragen: „Wie hat es dir dort gefallen? Möchtest du nochmal hingehen?“ Manche Kinder äußern erstaunlich klar, wo sie sich wohlgefühlt haben. Jüngere können es vielleicht nicht in Worte fassen, aber Sie als Eltern haben sein Verhalten vor Ort gesehen (Neugier, Zurückhaltung, Freude, Unsicherheit). Berücksichtigen Sie diese Beobachtungen behutsam bei Ihrer Entscheidung. Letztlich wissen Eltern in der Regel am besten, was ihrem Kind guttut.

- Offene Fragen klären: Gab es Punkte, die während des Tags der offenen Tür nicht beantwortet wurden oder sind im Nachhinein Fragen aufgetaucht? Scheuen Sie sich nicht, erneut den Kontakt zur Einrichtung zu suchen. Seriöse Kitas haben Verständnis dafür, dass Eltern gut informiert sein möchten. Sie können beispielsweise eine E-Mail schreiben oder anrufen, um noch etwas zu erfragen (im Zweifel auch einen zweiten kurzen Termin vereinbaren). Dieser zusätzliche Austausch zeigt auch, dass Sie wirklich interessiert sind. Die Verantwortlichen werden Ihnen gerne Hinweise geben und Unklarheiten beseitigen – schließlich möchten auch sie Eltern, die sich sicher und wohl bei ihrer Entscheidung fühlen.
- Entscheidung treffen: Sobald Sie genügend Informationen und Eindrücke gesammelt haben, wird es Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Lassen Sie sich dabei nicht endlos viel Zeit – gerade in einer großen Stadt sind Kita-Plätze begehrt, und andere Familien warten ebenfalls auf Zusagen. Wenn Sie überzeugt sind, dass dies die richtige Einrichtung ist, melden Sie Ihr Kind möglichst zeitnah verbindlich an (Anmeldung abschicken, Vertragsunterlagen unterzeichnen). Falls Sie Zusagen von mehreren Kitas bekommen haben, sagen Sie den anderen fairerweise freundlich ab, sobald Ihre Wahl feststeht. Vertrauen Sie darauf, dass Sie auf Basis der Informationen und Eindrücke die bestmögliche Wahl getroffen haben. Dieses Gefühl darf den Ausschlag geben.

- Nach dem Entscheid – weitere Schritte: Haben Sie sich für eine Kita entschieden, geht es an die Vorbereitung des Starts. Lesen Sie alle erhaltenen Unterlagen gründlich (z. B. pädagogisches Konzept, Hausordnung). Nehmen Sie eventuell an vorbereitenden Elternveranstaltungen teil (manche Kitas bieten vor Eingewöhnungsbeginn einen speziellen Elternabend für neue Eltern an). Bleiben Sie bis zum Start in Kontakt mit der Kita – gute Einrichtungen informieren Sie proaktiv über nächste Schritte. So starten Sie und Ihr Kind bestens vorbereitet in den neuen Lebensabschnitt.
Zusammenfassung
Ein Tag der offenen Tür in Krippe oder Kindergarten ist für Eltern ein unverzichtbares Instrument, um die richtige Wahl der Betreuungseinrichtung zu treffen. Nichts ersetzt den persönlichen Einblick: Sie sehen die Räumlichkeiten, lernen die Menschen dahinter kennen und erleben die Atmosphäre direkt vor Ort. All das schafft Vertrauen – eine Grundvoraussetzung, damit Sie Ihr Kind jeden Tag guten Gewissens dort hingeben können. Nutzen Sie diese Gelegenheiten, um Fragen zu stellen, ins Gespräch zu kommen und die Einrichtung wirklich zu verstehen. Denn je mehr Sie im Vorfeld wissen, desto sicherer fühlen Sie sich bei Ihrer Entscheidung.
Deshalb unser Handlungsaufruf an alle Eltern: Greifen Sie diese Chance auf! Informieren Sie sich über kommende Tage der offenen Tür oder Schnuppertage in Ihrer Nähe – zum Beispiel über die Website oder telefonisch – und nehmen Sie teil. Falls gerade kein fester Termin angeboten wird, scheuen Sie sich nicht, nach einem individuellen Besichtigungstermin zu fragen. Ihr Engagement als Eltern lohnt sich: Am Ende profitieren vor allem die Kinder, wenn ihre Eltern eine durchdachte, informierte Auswahl treffen.
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