Kinderrechte

Unter Kinderrechten versteht man grundlegende Rechte, die jedem Kind zustehen – festgeschrieben etwa in der UN-Kinderrechtskonvention von 1989. Dazu gehören das Recht auf Schutz vor Gewalt, auf Förderung der Entwicklung, auf Gleichbehandlung und auf Mitsprache. In Krippe und Kindergarten bedeutet die Umsetzung der Kinderrechte, dass Kinder als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen und Meinungen wahrgenommen werden. Pädagogische Fachkräfte schaffen ein Umfeld, in dem auch schon die Jüngsten beteiligt werden und lernen, dass ihre Stimme zählt. Indem auf ihr Wohl geachtet wird und ihre Individualität respektiert wird, erfahren Kinder frühzeitig Werte wie Sicherheit, Würde und Gerechtigkeit.

Gerade Partizipation (Teilhabe) spielt im Kita-Alltag eine große Rolle: Kinder dürfen – ihrem Alter entsprechend – mitentscheiden und mitgestalten. Das wirkt sich positiv auf ihr Selbstwertgefühl aus und fördert soziale Kompetenzen, denn sie lernen, Kompromisse einzugehen und Verantwortung zu übernehmen. Außerdem tragen Einrichtungen durch die Achtung der Kinderrechte aktiv dazu bei, Kinder vor seelischer oder körperlicher Verletzung zu schützen (z.B. durch das Prinzip der gewaltfreien Erziehung, das in Deutschland gesetzlich verankert ist). Insgesamt legen gelebte Kinderrechte in Krippe und Kindergarten den Grundstein für eine demokratische, wertschätzende Gemeinschaft.

Praktische Beispiele der Kinderrechte im Kita-Alltag:

  • Mitbestimmung: Kinder werden an Entscheidungen im Gruppenalltag beteiligt, z.B. bei der Auswahl von Spielen oder der Gestaltung des Morgenkreises.
  • Beschwerdemöglichkeiten: In der Kita existieren kindgerechte Wege, Anliegen zu äußern – etwa ein Kummerkasten oder regelmäßige Kinderkonferenzen, in denen die Kleinen ihre Meinungen sagen dürfen.
  • Recht auf Schutz: Klare Regeln stellen sicher, dass jedes Kind vor körperlicher und seelischer Gewalt geschützt ist. Zum Beispiel werden Konflikte durch Worte und Vermittlung gelöst, nicht durch Strafen.
  • Individuelle Förderung: Jedes Kind hat das Recht, sich nach seinem eigenen Tempo zu entwickeln. Pädagogische Fachkräfte achten darauf, Angebote so zu variieren, dass sowohl ruhigere wie auch sehr lebhafte Kinder auf ihre Kosten kommen.