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Rituale

Kinder mögen Rituale

Rituale sorgen für Geborgenheit, denn diese entsteht auch aus Wiederholungen und Mustern, auf die sich das Kind verlassen kann. Immer wiederkehrende Abläufe bringen in die kleine Welt des Kindes, Übersicht. Sie vermitteln Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit. (Es muss nicht jedes Mal neu verhandelt werden!)

Rituale haben darüber hinaus weitere Funktionen: Durch Gemeinsamkeit stärken sie die emotionale Verbundenheit und Ordnungsstrukturen, die immer wiederkehrend und deshalb vorhersehbar sind, geben dem Kind Sicherheit und Halt.

Sich geborgen fühlen ist auch für das Spiel des Kindes eine Grundvoraussetzung. Nur durch eine positive emotionale Verankerung kann sich das individuelle Lernprogramm des Kindes entfalten.

Aus diesem Grunde gibt es Fixpunkte, Rituale als stabiles Gerüst in unserem Tagesablauf: Wir sprechen täglich Reime, Gedichte, Sing- und Fingerspiele. Davon profitiert beispielsweise ein 18 Monate alter Junge, der noch kein Wort in der Krippe gesprochen hat. Beim gemeinsamen Reime sprechen aber deklamiert er laut und deutlich. Offensichtlich unterstützen ihn die Sicherheit des Rituals und die Energie der Gruppe.

So gehen wir mit dem Zahnputzsong ins Bad, putzen die Zähne mit der Geschichte von Karies und Baktus, dann vom Hampelmann-Lied begleitet den Pulli ausziehen – ins bereitgestellt Körbchen damit und als Nächstes mit der Töfftöff-Eisenbahn (auch ein Lied) ins Bett fahren und schließlich mit einem leisen Reim oder Lied zur Ruhe kommen. Jedes Ritual hat einen Anfang und ein Ende und vermittelt Geborgenheit.

Waren feste Abläufe früher eher als unflexibel verpönt, haben Entwicklungsforscher herausgefunden, dass Regelmäßigkeit und Rituale seelische Sicherheit vermitteln und Kinder in ihrem Selbstkonzept gestärkt werden.